Locarno

Locarno
Lo|cạr|no:
Stadt am Lago Maggiore.

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Locạrno,
 
1) Bezirksstadt im Kanton Tessin, Schweiz, am Nordufer des Lago Maggiore, zum Teil auf dem Schwemmkegel der Maggia, 196 m über dem Meeresspiegel, 14 300 Einwohner (davon 5 000 Ausländer); heilklimatischer Kurort mit bedeutendem sommerlichen Fremdenverkehr, u. a. Internationale Filmfestspiele (seit 1946); Herstellung von Aufzügen und Textilien, Elektronikindustrie; Sonnenobservatorium (Locarno Monti). Zur Gemeinde gehört auch der westliche, an den See anschließende Teil der Mündungsebene des Tessin (Piano di Magadino mit Landwirtschaft, Industrie und Flugplatz). Von der Nachbargemeinde Muralto, Villenort am Seeufer (2 800 Einwohner), mit dem Bahnhof von Locarno, Standseilbahn nach Orselina; von dort Seilbahn auf den Hausberg Cardada (1 350 m über dem Meeresspiegel; von hier auf die Cimetta, 1 672 m über dem Meeresspiegel).
 
 
Das mittelalterliche Schloss der Visconti (Mitte 15. Jahrhundert in Formen der Gotik und italienischen Frührenaissance ausgebaut), einst die größte Festungsanlage des Tessin, beherbergt heute das stadtgeschichtliche Museum (Museo Civico). In der Casa Rusca befindet sich die Pinakothek der Stadt Locarno (v. a. Sammlung H. Arp und Stiftung Giacometti). Die ehemalige Klosterkirche San Francesco (1229 gegründet, Neubau 1538 begonnen) ist eine dreischiffige Basilika mit Renaissancefassade. Von der ehemaligen Kirche Santa Maria in Selva (um 1400, heute Friedhofskapelle) ist nur der Chor mit Fresken im weichen Stil erhalten. Die Kirche San Vittore in Muralto (wohl zwischen 1090 und 1110 erbaut; Turm erst 1932 fertig gestellt), bedeutendes Zeugnis nachmittelalterlicher Bettelordensarchitektur, ist eine romanische Pfeilerbasilika; unter dem Hauptchor eine dreischiffige Hallenkrypta. Nordwestlich über Locarno steht die Wallfahrtskirche Madonna del Sasso (1616 geweiht, ständig weiter ausgebaut, Loggien von 1892 und 1903/05, 1980 restauriert); Altarbild »Flucht nach Ägypten« von Bramantino (1522), »Grablege« von A. Ciseri (um 1870), zahlreiche Exvotobilder. Bauten der zeitgenössischen Architektur: Kantonales Gymnasium (1964) von D. Schnebli, Wohnblock (1965-66) von L. Snozzi, ein Wohn- und Atelierhaus (1985) von L. Vacchini sowie Bauten von M. Botta.
 
 
Das Gebiet um Locarno war bereits zu römischer Zeit besiedelt. Die 789 erstmals erwähnte frühmittelalterliche Ortschaft erhielt 1186 die Reichsfreiheit. 1342 kam Locarno an die Mailänder Visconti. Nach Eroberung durch die Eidgenossen war es 1513-1798 eidgenössische Landvogtei. Seit 1803 gehört Locarno zum Kanton Tessin.
 
 2) Bezirk im Kanton Tessin, Schweiz, 592 km2, 56 200 Einwohner; umfasst das schweizerische Gebiet um den Lago Maggiore und das westlich anschließende Gebirgsland mit dem Valle Onsernone.
 

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Lo|cạr|no: Stadt am Lago Maggiore.

Universal-Lexikon. 2012.

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